Freitag, 30. Oktober 2015

Masaya, Herr der Ringe

Wir machten einen Stopp in der Arbeiterstadt des Kundhandwerks; Masaya. Neben den kleinen handwerklichen Maerkten, sind wir Hauptsaechlich wegen dem Vulkan Masaya dorthin gefahren, doch auch die Stadt war recht suess und untouristisch anzusehen. 
Ausversehen sind wir in ein Festival hineingeraten, das los Aguizotes (nicht Halloween) bei dem sich die Menschen als Horrorfiguren als lokalen Marchen und Alptraeumen verkleiden…
.komischerweise laufen viele der junge Maenner auch als Frauen verkleidet in der Gegend rum. 


Gruppen von Maennern, als Schulmaedchen verkleidet ;)




Tanzend zu lauter Musik, bahnt sich der Umzug den Weg durch die Stadt. Ich wurde ploetzlich von zwei kleinen Jungen im Kostum in eine Ecke gedraengt und angetanzt, und nicht mehr in Ruhe gelassen bis ich genug mitgetanzt hatte. Daniel hat natuerlich, anstelle mir zu helfen, sich einfach nur totgelacht.



Der Nationalpark des Vulkans Masaya war echt beeindruckend. Er bestand aus zwei Kratern, die direkt nebeneinander liegen und nur von einem kleinen Bergkamm, den man entlang spazieren konnte. Einer der Krater raucht und brodelt, waehrend der andere gleich daneben nicht mehr aktiv ist und von Dschungel durchwachsen. Steht man nun auf diesem Bergkamm, dann fuehlt man sich wie in Herr der Ringe. Auf der einen Seite liegt Mordor, auf der anderen das schoene Auenland.


das Auenland;



Bergkamm mit Blick auf Mordor:



Donnerstag, 29. Oktober 2015

Las Penitas, ein kleines Stueck Paradies

Zwanzig Minuten von Leon entfernt liegt ein kleines Stransparadies namens Las Penitas am Pazifik. Daniel und ich hatten mal wieder ein wahnsinns Hostel direkt am Strand fuer uns ganz alleine. Haengematten zwischen Palmen, Strand ohne eine Menschenseele und hohe Wellen zum spielen. Wir versuchten sogar zu surfen, doch die Wellen waren zu unregelmaessig und stark, dass man sich gar nicht richtig durchkaempfen konnte um ueberhaupt Eine zu surfen. Unser Hostel Bomalu ist fuer jeden zu empfehlen, der sich dorthin verirrt. 

Und um euch alle neidisch zu machen, hier ein paar Bilder:




Daniel auf dem Weg zum surfen.




Mittwoch, 28. Oktober 2015

Leon, die Revolution


Unser erster Abstecher in Nicaragua war Leon. Eine alte Kolonialstadt im Norden des Landes, mit viel Charme und einiger historischer Bedeutung. 
Im Buergerkrieg hatte es seine Rolle als Standort der Liberalen und im Revolutionsmuseum kann man sich noch von Veteranen die Gesichte der Revolution hautnah erzaehlen lassen. Vom Dach des Revolutionsmuseums hat man zudem einen gigantischen Ausblick auf die Daecher der Stadt mit ihren Kathedralen und Kirchen.
Bei einem Stadtspaziergang fallen einem viele Graffiti in der ganzen Stadt auf, die die Revolution feiern.








Und lasst mich euch eins sagen, Nicaragua ist heiss! Wahnsinnig heiss! Normalerweise ist hier Regenzeit, der Regen kommt meist jedoch nur nachts, sodass wir wirklich wahnsinniges Glueck mit dem Wetter haben. Durch die Saison befinden wir uns in der low season und nicht selten haben wir sogar ganze Hostels fuer uns alleine. Low Seasons sind mir noch nie so aufgefallen wie auf unserer Reise in Suedamerika. Billiger, weniger Touristen und trotzdem einigermassen gutes Wetter, was will man mehr!

In Leon trafen wir auch im Hostel einen jungen Australier, Luke. Zufaellig kam ich vorbei, wie er seinen Finger in eine Schuessel mit kaltem Wasser tauchte und mit der Hostelinhaberin spekulierte ob er den ins Krankenhaus muesse oder nicht. Da mich im Vorbeigehen das schlechte Gewissen plagte, drehte ich nochmal um, um ihm aerztliche Beratung zu geben. Ich dachte, was kann der Junge denn schon schlimmes haben, vielleicht einen verstauchten Finger? Pustekuchen! Als der gute Luke seinen Finger aus dem kalten Wasser zog und mir unter die Nase hielt, fiel mir alles aus dem Gesich und ich konnte ein kleines oh scheisse nicht vermeiden. Sein gesamter Finger war geschwollen und eine riesen Beule, rot und graeulich, die Haut ueber der Mitte aufgeplatzt und Fleisch quoll heraus…….Nunja meint er, vor einer Woche hatte er einen Insektenstich, der sich infiziert hatte, das Antibiotika hat auch nicht geholfen, und es hat sich verschlimmert, ob er noch bis morgen mit Krankenhaus warten solle war die Frage…… Meine Antwort: wenn du deinen Finger behalten willst, dann gehst du jetzt sofort! Und ich tat meine gute Tat des Urlaubs und schleppte ihn ins Krankenhaus, wo ich mit meinem gigantischen Spanisch einen Doktor fuer uns organisierte, der leider nicht so die Ahnung hatte, dann allerdings seine Oberaerztin holte, der genau wie mir beim Anblick seines Fingers alles aus dem Gesicht fiel. Noch am selben Tag wurde er operiert, hatte aber als Privatpatient ein ganz nettes, sauberes Zimmer lein und sein Finger durfte er auch behalten. 
 Was so ein Sanfliegenstich alles anrichten kann in den tropen ist schon wahnsinnig.

Freitag, 23. Oktober 2015

Willkommen in Honduras



Honduras war das naechste Ziel auf unserer Reise. Es ging nach Copan, in die zweitbedeutenste Ruinenstadt der Mayas in Zentralamerika. Neben Tikal natuerlich. 
Copan ist in Honduras eine der sichersten Staedte. Insgesamt ist Honduras aber nach El Salvador das gefaehrlichste Land in Zentralamerika, ohne viele Touristenattraktionen ausser Copan und die Bay Islands in der Karibik.
Copan


Wenn die Ruinen in Tikal, die hoechsten Maya Tempel waren, dann waren sie in Copan, die komplexesten, da e seine riesige Akropolis mit verschiedensten Tempeln auf einem Haufen gab. Eine vewirrende kleine Stadt. Die Hauptattraktion aber waren wohl fuer uns die Aras, die sich in diesem schoenen Park ihr Zuhause augebaut hatten.


Opfertisch fuer die menschlichen Opferungen.








Aras!!! Wohooo!




Am meisten begeisterte uns Honduras jedoch mit seiner Qualitaet des Grillfleisches, was es abends an Strassenstaenden zum Essen gab.


Nach Copan ueberlegten wir einen Abstecher auf die bay Islands zu machen und dort einen Tauchkurs zu machen, doch leider hatten wir beide eine kleine Erkaeltung, die das Ganze boykottieren wuerde und so beschlossen wir uns gleich auf den Weg nach Nicaragua zu machen, von dem wir schon so viel gehoert hatten. 
Problem war nur, der gesamte Tourismus in Honduras beschraenkt sich auf zwei kleine Flecken, ohné jedoch gross Tourismustransport in Honduras vorangetrieben zu haben. Und so mussten wir uns mit oeffentlichen Bussen durchkaempfen, was nicht so schlimm waere, wuerden nicht alle einheimischen Verbindungen ueber San Pedro Sula laufen. 
San Pedro Sula kennen vielleicht ein, zwei Leutchen von euch aus Geschichten. Es war die Stadt, die Daniel und ich von Anfang an eigentlich vermeiden wollten. San Pedro Sula ist the murder capital of the whole world….. Prozentual sterben hier die meisten Menschen am Tag. Zum Glueck eher durch Gangrivalitaeten und Drogenkonflikte, also eher ohne normalerweise Touristen zu beruehren, dennoch hoerte man auch von dem einen oder anderen Raubueberfall auf unsereiner. …….Und leider blieb uns keine ander Wahl als dort eine Nacht zu verbringen auf unserem Weg nach Nicaragua. Entweder hier oder in der Hauptstadt Tegucigalpa, in der man von Transvestitengangs ausgeraubt wird und die nicht viel sicherer ist….also eine Entscheidung zwischen schlecht und schlechter…. 
Wir entschieden uns also fuer Schlechter und verbrachten eine unbescherte Nacht in San Pedro Sula in einem Hotel, dessen Waende mit Barbiefeen und Glitzer angestrichen waren, allerdings war es sicher also beschwerten wir uns nicht, solange ein Wachmann mit Knarre vor der Tuer stand, haetten wir alles ertragen. Und so schafften wire s doch am naechsten Tag sicher in den Bus nach Nicaragua und liessen Honduras hinter uns.

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Livingston


Livingston ist Etwas besonderes in Guatemala, denn dieses Dorf besteht zum groessten Teil aus Schwarzen, die dorthin entflohen waren, als sie mit Sklavenschiffen verschifft wurden. Aus diesem Grund hat Livingston eine andere Kultur und eine andere Ausstrahlung als der Rest von Guatemala.

Leider ist von dem karibischen Charme, den es angeblich haben soll, nicht viel auf den ersten Blick zu entdecken. Der Hafen ist voll von verrostende Kraehne, das Dorf ist auch halb verfallen und der Strand ist vermuellt. 



Nach Hurricane Irene ist ein grosser Teil der Stadt wegen fehlender finanzieller Mittel nicht wieder aufgebaut worden, sodass ein Teil der Kinder auch nicht mehr zu Schule gehen kann. Insgesamt verfaellt hier alles ein bisschen und vor allem die schwarze Bevoelkerung fuehlt sich von der Regierung vernachlasessigt und schimpft auf die reichen Guatemalteken, die dort ihre Hotelresorts aufbauen wollen. 
Am karibischen Strand wird jede Menge Muell angespuelt, den nur leider keiner aufsammeln will. Erst wenn man einige Kilometer aus der Stadt rauslaeuft, trifft man auf gepflegte Strandstuecke mit Bars und Restaurants, wo man sich schoen in eine Haengematte liegen und etwas trinken kann. Das Wasser der Karibik ist erstaunlich warm und hilft kaum bei einer Abkuehlung. Fuehlt sich eher an wie der Kiddie Pool im Schwimmbad, in den schon ordentlich reingeschifft wurde.



Beruehmt sind auch die sogenannten Sieben Altare, eine kleine Gruppe aus Wasserpoolen, die untereinander angeordnet sind, aber eher masslos enttaeuschen wenn man sie mit Semuc Champey vergleicht. Aber hier wurde wohl Tarzan gedreht.



Schlussfolgerung, alles in allem: Livingston recht interessant, aber nicht schoen, nicht die Reisebemuehungen wert

Samstag, 17. Oktober 2015

Rio Dulce

Trifft man zuerst mit dem Bus in Rio Dulce ein, kommt einem der Gedanke, man ist hier falsch, denn das Dorf besteht aus genau einer Hauptstrasse, die dreckig und laut ist. Eine kleine typische Hafenstadt eben. 
Besorgt man sich dennoch Transport vom Hafenmeister zu einem der Hostels, findet man ganz schnell die suessen Seiten von Rio Dulce. 
Hotels und Hostels liegen hier versteckt, mitten in einem Seiten Arm des Flusses in einer Art Sumpf. Festland gibt es hier nicht, die Haeuser stehen auf Stelzen. Fortbewegen tut man sich hier mit einem Kayak. Wird einem zu heiss in der Sonne, springt man einfach zur Abkuehlung in den Fluss vor der Haustuer. Krokodile gibt es hier angeblich nur kleine, sodas Schwimmen kein Problem ist. 



Eine der beruehmten Seekuehe die es hier in der Gegend gibt, hat sich uns leider nicht gezeigt. Aber wir haben einen Ausflug zu dem Castillo San Felipe gemacht, dass das Inland gegen die Piraten der Karibik verteidigt hat. 




Rio Dulce ist der Flussarm, in dem sich die gesamten Yachten der Karibik waehrend der Hurrikanesaison tummeln, da die Stuerme hier nicht hineinreichen, sodas man die protzigen Dinger wunderbar begutachten kann.


In der Naehe von Rio Dulce gibt es einen ganz besonderen Wasserfall, der sich Agua Caliente nennt. Das erstaunliche ist, man badet ganz normal in einem eher kuehlen Fluss, in den ein kleiner Wasserfall faellt, naehrt man sich jedoch diesem Wasserfall, ist er fast kochend heiss. Er sprudelt naemlich aus eiener Thermalquelle hinab, sodass man von oben mit heissem Wasser begossen wird, wahrend man in einem kalten Fluss steht. Recht verwirrend das Ganze. 

Nicht weit entfernt von diesem Agua Calient gibt es den Boqueron, das ist ein Fluss, der durch eine riesige Felsschlucht fliesst. In der Schlucht warden in den Felsspalten noch Rituale der Maya abgehalten, von denen man die Ueberbleibsel begutachten kann. In einem Boot faehrt man ein Stueck den Canyon hinunter, den Rest muss man sich entlanghangeln, schwimmen oder laufen. An bestimmten Stellen waeren Kletterfreunde begeistert gewesen, so gut haette man die Waende hinaufklettern koennen.




Tikal, Basis von Apokalypto now und Star Wars

Der naechste Stopp waren die beruehmten Ruinen von Tikal, nach denen sogar ein Spiel benannt wurde. Auch in den Filmen Apokalypto now und Star Wars spielten sie eine Rolle.


Unsere Basis schlugen wir in Flores, einer Insel in einem See in der Naehe von Tikal auf. 

Flores im Hintergrund: die Insel ist von vorne bis hinten bebaut.





Die Ruinen von Tikal selbst, liegen mitten im Dschungel, was diesen Ort wohl so besonders macht. Wir entschieden uns fuer die Sonnenaufgangstour, obwohl man dafuer mehr blechen muss, als tagsueber, wahrscheinlich um die Waerter zu bestechen, dass die Tueren vorher geoeffnet werden. 
Also standen wir mitten in der Nacht auf und machten uns im dunklen auf den Weg. In Tikal fuehrte uns unser Guide durch den pechschwarzen Dschungel. Doch die Howlermonkeys waren schon am aufwachen, was das Ganze recht faszinierend machte. Denn diese speziellen Affen wurden fuer den Soundeffekt des T-Rex in Jourassic Park genutzt. Man glaubt es kaum, aber das sind wirklich Affen die da so bruellen koennen. 
Also fuehrte uns unser Guide zur hoechsten Mayaruine von Tikal (auch die groesste ueberhaupt in der Welt), die wir bestiegen um den Sonnenaufgang von der Spitze aus anzusehen. Der Sonnenaufgang an dem Tag war leider nicht ganz so schoen, allerdings der Ausblick auf den Dschungel, aus dem langsam im Sonnenlicht die Mayaruinen auftauchten, sowie der Soundeffekt, der einen erwarten laesst, jederzeit einen Dinosaurier durchs Bild laufen zu sehen, machte das Ganze zu einem einzigartigen Erlebnis. 


Langsam tauchen die Ruinen aus dem Dschungel auf..



Spider Monkeys