Mittwoch, 28. Oktober 2015

Leon, die Revolution


Unser erster Abstecher in Nicaragua war Leon. Eine alte Kolonialstadt im Norden des Landes, mit viel Charme und einiger historischer Bedeutung. 
Im Buergerkrieg hatte es seine Rolle als Standort der Liberalen und im Revolutionsmuseum kann man sich noch von Veteranen die Gesichte der Revolution hautnah erzaehlen lassen. Vom Dach des Revolutionsmuseums hat man zudem einen gigantischen Ausblick auf die Daecher der Stadt mit ihren Kathedralen und Kirchen.
Bei einem Stadtspaziergang fallen einem viele Graffiti in der ganzen Stadt auf, die die Revolution feiern.








Und lasst mich euch eins sagen, Nicaragua ist heiss! Wahnsinnig heiss! Normalerweise ist hier Regenzeit, der Regen kommt meist jedoch nur nachts, sodass wir wirklich wahnsinniges Glueck mit dem Wetter haben. Durch die Saison befinden wir uns in der low season und nicht selten haben wir sogar ganze Hostels fuer uns alleine. Low Seasons sind mir noch nie so aufgefallen wie auf unserer Reise in Suedamerika. Billiger, weniger Touristen und trotzdem einigermassen gutes Wetter, was will man mehr!

In Leon trafen wir auch im Hostel einen jungen Australier, Luke. Zufaellig kam ich vorbei, wie er seinen Finger in eine Schuessel mit kaltem Wasser tauchte und mit der Hostelinhaberin spekulierte ob er den ins Krankenhaus muesse oder nicht. Da mich im Vorbeigehen das schlechte Gewissen plagte, drehte ich nochmal um, um ihm aerztliche Beratung zu geben. Ich dachte, was kann der Junge denn schon schlimmes haben, vielleicht einen verstauchten Finger? Pustekuchen! Als der gute Luke seinen Finger aus dem kalten Wasser zog und mir unter die Nase hielt, fiel mir alles aus dem Gesich und ich konnte ein kleines oh scheisse nicht vermeiden. Sein gesamter Finger war geschwollen und eine riesen Beule, rot und graeulich, die Haut ueber der Mitte aufgeplatzt und Fleisch quoll heraus…….Nunja meint er, vor einer Woche hatte er einen Insektenstich, der sich infiziert hatte, das Antibiotika hat auch nicht geholfen, und es hat sich verschlimmert, ob er noch bis morgen mit Krankenhaus warten solle war die Frage…… Meine Antwort: wenn du deinen Finger behalten willst, dann gehst du jetzt sofort! Und ich tat meine gute Tat des Urlaubs und schleppte ihn ins Krankenhaus, wo ich mit meinem gigantischen Spanisch einen Doktor fuer uns organisierte, der leider nicht so die Ahnung hatte, dann allerdings seine Oberaerztin holte, der genau wie mir beim Anblick seines Fingers alles aus dem Gesicht fiel. Noch am selben Tag wurde er operiert, hatte aber als Privatpatient ein ganz nettes, sauberes Zimmer lein und sein Finger durfte er auch behalten. 
 Was so ein Sanfliegenstich alles anrichten kann in den tropen ist schon wahnsinnig.

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