Donnerstag, 11. Juni 2015

Paradies auf Bali



Die letzte Nacht war sehr erholsam. Vielleicht lag es daran, dass Bali hinduistisch und nicht wie Java muslimisch ist, sodass wir nicht morgens durch einen Muezzin geweckt werden.
Ich muss meine Meinung von gestern doch revidieren. Wir haben das Paradies auf Bali gefunden und es liegt erstaunlicherweise nicht am Strand bei den betrunkenen Australiern. Obwohl ich ja eigentlich keine Meinung in dieser Richtung abgeben darf, da wir ja bisher nur einen Strand gesehen haben.
Heute haben wir unser Hostel verlassen und sind mit einem Shuttle Bus in die Stadt Ubud ins Landesinnere gefahren. Ubud sollte laut Reiseführer die balinesische Kultur vom allerfeinsten darstellen. Und wirklich, schon auf der Fahrt in die Stadt kamen wir an vielen verschiedenen Handwerksläden vorbei, die von Steinmetzarbeiten, über Holz-und Flechtarbeit bis hin zu balinesischen Drachen alles anboten. Normalerweise bin ich schwer für Städte zu begeistern, doch Ubud ist mit seinen 30.000 Einwohnern doch schon eher ein kleines, wenn auch belebtes Dorf. Wahnsinnig viele Künstler bieten tolle Sachen an, natürlich ist auch viel Touri Schrott dabei, doch man wird weniger belabert etwas zu kaufen, als in Seminyak. 


Da es in Ubud massenweise Unterkünfte laut Reiseführer gibt, hatten wir noch nichts vorgebucht. Also machten wir, nachdem uns der Busfahrer rausgeschmissen hatte, uns auf den Weg die Straße hinunter zu laufen. Und wirklich, Touris für die Unterkünfte zu bekommen ist ein harter Konkurrenzkampf in Ubud. Normalerweise shoppen Daniel und ich ein bisschen in der Gegend rum, bevor wir uns für eine Unterkunft entscheiden. Doch August, so hieß ein Junge der uns ansprach, zeigte uns das Zimmer, das seine Familie vermietete und wir waren hin und weg. Gelegen in einem typisch balinesischem Haus, ganz oben in der Penthousesuite mit vielen Fenstern. Umgeben von einem Garten mit hauseigenen Tempel und das sauberste Bad, dass ich je in Asien gesehen habe. Dazu war es für die Qualität noch Spott billig.  Es gibt sogar Klopapier! Wie konnten wir da nein sagen. Den Den Mushi, so heißt es, ist für jeden nur zu empfehlen. 

Kurz nach unserer Ankunft machten wir uns auf und gingen zu Fuß in kürzester Zeit zum Sacred Monkey Forrest. Eine Tempelanlage in einem kleinen Stück erhaltenen Dschungel, die von Affen bevölkert ist. Die Affen fanden leider Daniels Rucksack ziemlich interessant und Einer von ihnen untersuchte Daniels Hosentaschen von allen Seiten. Fast wäre es brenzlich geworden, als Daniel ihn verscheuchen wollte, doch der Affe, der seine Zähne in Daniels Arm drückte hinterließ nur einen Abdruck als Warnung. Keine offene Wunde. Wir haben einen Parkwächter gefragt, und die meinten, dass sie jedes Jahr alle Affen auf Krankheiten kontrollieren und sie noch nie einen Tollwutfall hatten. Noch einmal Glück gehabt. 









Gerade eben habe ich bemerkt, dass das Zimmer doch einen kleinen Haken hat. Wir haben einen Gecko im Zimmer. Ich taufe ihn auf den Namen Ferdinand.

Trotz dem Schreck war der Monkey Forrest dennoch unglaublich schön und interessant. Zur Entspannung gönnten wir uns eine Massage und gingen dann über den balinesischen Markt von Ubud und aßen dort Etwas.
Abends konnte ich Daniel dazu überreden einen balinesischen Tanz anzuschauen. Und zwar den berühmten Kacek (Feuertanz). Wir wussten überhaupt nicht was auf uns zu kam, sodass die Erfahrung wahnsinnig interessant und fremdartig zugleich war, als die 50 halbnackten Männer in ihren Röcken auf die Bühne stürmten und eigenartige Laute ausstießen. Die Frauen in ihren tollen glitzernden Kostümen waren absolut faszinierend mit ihren Finger und Armbewegungen und dem tollen Kopfschmuck. Die Story war ein bisschen schwer zu verstehen, doch mit etwas Fantasie konnte man sie zum größten Teil herauslesen. Daniel hatte da schon mehr Probleme. Er schuldet mir einen Orden, weil er nicht glauben wollte, dass die Geschichte von Rama handelte. Als dann zum Schluss ein Darsteller ständig durch brennende Kokusnussschalen laufen musste, taten mir schon beim Zusehen die Füße weh.
Das wars für heute! Toodles! Oder wie die Australier hier sagen: Fucking out of here, mate!

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